Der Gipfelsturm zum Café 3440
Wer kennt es nicht – das Café 3440 im Pitztal.
Laut eigener Information nicht nur das am höchsten gelegene Café in Österreich, sondern auch die am höchsten gelegene Konditorei in Tirol. Jeder der schon mal im Pitztal war, wird sich den Ausblick auf das ewige Eis des Pitztaler Gletschers nicht entgehen lassen.
Zudem ist das Café noch dazu leicht erreichbar ist. Aus Mittelberg geht es zuerst mit dem Gletscherexpress von 1740m auf 2840m – danach wechselt man in die Wildspitzbahn die direkt auf 3440m zum Café führt.
Als Bergläufer mit einer “leichten” Affinität zu steilen Anstiegen und schwierigen Passagen, hab ich mir für heuer etwas besonderes ausgedacht. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, das Café laufend bzw. gehend (je nachdem wie es das Gelände zuläßt) zu erreichen.
Gesagt getan – am vergangenen Donnerstag war es dann soweit. 🙂
Der erste Teil der Route geht vom Hotel “Vier Jahreszeiten” aus über das Hirschtal zum Rifflsee. Das Stück sollte man auf jeden Fall gemütlich angehen – es wird noch steiler im weiteren Verlauf. 🙂
Der Rifflsee wird auf der Seerunde umlaufen, um in den Fuldaer Höhenweg Richtung Taschachhaus einzubiegen.
Der Weg zum Taschachhaus ist zum Großteil schön laufbar – solange keine Schafe den Weg belagern. 🙂
Das Highlight des Höhenweges ist sicherlich der Panoramasteig, der auf Grund eines Felssturzes auf einem Teilstück statt des “normalen” Weges verwendet werden muss. Aber keine Angst – es ist alles vorbildlich beschildert.
Beim Taschachhaus angekommen, eine kleine Überraschung – niemand war daran interessiert, mir mitzuteilen, ob der Gletschersteig ohne Gefahren machbar war. Der Hüttenwirt hatte Pause, und ich solle einfach umdrehen, wenn es Probleme gebe – nicht unbedingt, was man erwartet. 🙁
Also weiter auf den Weg Richtung Gletscherzunge des Taschachferner.
Andere Gruppen, die dort Übungen durchführten, haben mich etwas überrascht gemustert – wahrscheinlich lag es an der ungewohnt “leichten” Ausrüstung – Salomon S-Lab Sense SG mit Schuhkrallen (Nortec Trail). Da der Einstig zum Gletschersteig quer über die Gletscherzunge etwas schwer zu sehen ist, braucht es hier einige Minuten, um den idealen Weg zwischen den Gletscherspalten zu finden. Meine Empfehlung: Unbedingt den ungefähren Weg suchen, bevor man die Gletscherzunge beschreitet und die Spalten großzügig und vorrausschauend umgehen.
Die Überschreitung war für mich auf jeden Fall eines der Highlights der Tour.
Der Gletscher ist auch im weiteren Verlauf natürlich immer präsent.
Noch weit entfernt, blickt schon das Café durch die Felsen und zieht einen förmlich den Berg hinauf.
Nach dem letzten zähen Aufstieg warten am Grat auf den letzten 100 Höhenmetern Fixseile und Stiegen aus Holz, ohne die eine Überquerung mit dieser Ausrüstung nicht machbar wäre.
Die letzten Meter sind dann vergleichbar einfach in Schnee zurückzulegen.
Nach 5h50′ war ich im Ziel auf 3440m beim Café angekommen.
Die Kaspressknödel-Suppe und die Torte waren verdient. 🙂
Für alle, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind, und die Runde nachlaufen möchten – hier gibt es den Track dazu:
Und weil die Tour so schön war, gibt es auch noch ein Video von Suunto’s movescount:
Viel Spass beim Nachlaufen! 🙂