Der Veitscher Grenzstaffellauf 2016 – Der Wettlauf gegen das Gewitter
Nach dem Trainingslauf in der Veitsch war es vergangenes Wochenende also endlich soweit. Mit dem Veitscher Grenzstaffellauf (bzw. Ultra Alpin Marathon für die Einzelstarter) stand der erste Wettkampf nach dem Transvulcania auf dem Plan.
Da das Wetter ganz anders als beim Trainingslauf angesagt war – Hitze und Gewitter am Nachmittag – galt es also die Strecke mit 54k und 2060m+- vor dem Start des Gewitters zu absolvieren. Die letzten Wochen waren sehr gut gelaufen, und ich kannte auch schon einen Teil der Strecke vom Wochenende davor – ich bin mit einem sehr guten Gefühl in die Veitsch gekommen.
Nach der Abholung der Startunterlagen in der Früh habe ich noch einige befreundete Läufer getroffen – Veitsch dürfte kein Geheimtipp mehr sein. 🙂
Die letzten 30 Minuten vor dem Start nutzte ich noch, mich aufzuwärmen.
Um 09:00 ging es los und ich startete im mittleren Drittel Richtung 1. Abschnitt.
Wie in den letzten Wochen bin ich auch hier nach Gefühl gelaufen. Das ist bis zur 1. Wechselzone (3. Labe) gut gegangen – doch leider bin ich etwas zu schnell reingegangen und habe das Wetter etwas unterschätzt. Gründe für eine schlechte Performance bei einem Wettkampf findet man normal leicht – “zu warm”, “zu kalt”, “zu viel Gegenwind”, “zu viel gegessen/getrunken am Vortag”, “schlecht geschlafen”…die Liste läßt sich nach belieben fortsetzen. In der Veitsch galt heuer aber offensichtlich nicht nur für mich, dass es zu heiß war. 🙂
Die 1h47’36” für den ersten Abschnitt waren für meine Verhältnisse ja gar nicht mal so schlecht.
Im kommenden Abschnitt kam dann der Höhepunkt der Strecke – der Teufelsteig.
Im Gegensatz zum Trainingslauf, hatte ich hier schon 23k und 1230m+ in den Beinen – das hatte ich auf jeden Fall unterschätzt. Die hoch gelobten Kuchen bei den Labe-Stellen konnten mich nicht begeistern – Süßes bringe ich bei Rennen nur schwer runter…schon gar nicht bei solchen Temperaturen. Da ich wieder etwas Neues versucht hatte – diesmal ohne jegliche Riegel oder Gel-Jellys zu starten – war das Ergebnis klar…irgendwann würden die Kohlenhydrate leer sein. Bereits beim Aufstieg am Teufelsteig waren meine Beine wie angenagelt und ich hatte leichte Krämpfe in der Wadenmuskulatur, die ich zum Glück mit meinen Salzkapseln (ich schwöre dabei auf sportslab) in Griff bekommen habe.
Nach dem Steig ging es beim Graf-Meran Haus vorbei, was mit 1836m den höchsten Punkt der Strecke markiert. Mit komplett verschwitzter Kleidung und starkem Wind, war das nicht das größte Vergnügen – war aber zum Glück nur ein kurzes Stück.
Diesen Abschnitt konnte ich mit 2h29’03’ absolvieren – der Einbruch ist hier mehr als deutlich erkennbar. 🙁
Danach ging es zum größten Teil bergab und nur mehr für kurze Stücke bergauf. Auch das konnte ich nicht wirklich nutzen – es wurden auf diesem Abschnitt 2h36’47.
Als ich dann langsam aber sicher das Ziel näher kommen sah – an den unzähligen Labe-Stellen mit toller Betreuung vorbei – rechnete ich immer wieder im Kopf hoch und stellte fest, dass ich auf jeden Fall unter den 7h bleiben musste – das verschaffte mir noch einen kleinen Aufwind auf den letzten Kilometern – in der letzten Kurve rief mir noch Flo “Trailbeard” Grasel zu “Das schaut eh noch gschmeidig aus”. Mit einem Grinser im Geschicht mobilisierte ich nochmal alle Kräfte und war nach 6h53’26” froh im Ziel zu sein. 🙂
Dieses Rennen hat mich auf jeden Fall wieder auf den Boden der Realität zurück gebracht und mir gezeigt, dass ich noch viel Arbeit vor mir habe, um mit meiner Leistung wirklich zufrieden sein zu können.
Und hier noch als Special ein geniales Video von JM von den run42195-Freunden:
Nächstes Wochenende geht’s aber auch schon weiter – diesmal etwas anderes…als Läufer bei einer Socialman Triathlon Staffel. 🙂